Zeitung und Post auszutragen ist ein beliebter Neben- und Studentenjob – für manche Menschen stellt es sogar den Haupterwerb dar. In diesem Artikel nehmen wir diesen Job genauer unter die Lupe und sehen uns an, was man als Zeitungsausträger tatsächlich verdienen kann.
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Zeitungsträger: der perfekte Nebenjob?
Zeitungen auszutragen ist seit jeher ein wichtiger Nebenjob. Gerade bei Studenten gehört dieser Job neben Kellern und Nachhilfe geben wohl zu den zahlenmäßig wichtigsten Nebenjobs überhaupt. Schließlich kann man Zeitungen früh morgens und somit vor dem Vorlesungsbeginn austragen und so seinen Studienalltag finanzieren.
War Zeitung austragen lange Zeit sehr beliebt, so hat sich das in den letzten Jahren doch etwas geändert. Denn zunehmend populärer wurden Nebenverdienste im Internet (wie z. B. Online-Tutoring oder Produkttests). Diese neuen Nebenverdienste machen den “klassischen” Studentenjobs wie Zeitung austragen zunehmend Konkurrenz.
Denn in der Tat, hat der Job des Zeitungsträgers einige Schattenseiten:
- Man muss früh morgens, meist sogar tief in der Nacht aufstehen, um seine Schicht vor Tagesbeginn zu beenden. Dieser Rhythmus ist durchaus nicht für jede und jeden geeignet.
- Zeitungsträger sind schonungslos der Witterung und den Jahreszeiten ausgesetzt. Man muss also wetterfest sein und selbst für die notwendige Kleidung und gutes Schuhwerk sorgen.
- Viele Verlage stellen für ihre Zusteller kein oder nur wenig Material zur Verfügung. Man muss sich also selber um einen fahrbaren Untersatz, respektive einen Transportwagen kümmern.
- Das Einkommenspotenzial ist sehr begrenzt – doch mehr dazu im nächsten Abschnitt.
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Entlohnung im Stundenlohn
Um nun abzuschätzen, wie viel man als Zeitungsausträger wirklich verdienen kann, muss man die unterschiedlichen Bezahlmodelle berücksichtigen. Bei einer Entlohnung im Stundenlohn ist es dabei ziemlich einfach, den zu erwartenden Ertrag auszurechnen: Du rechnest ganz einfach den Stundenlohn multipliziert mit den möglichen Arbeitsstunden.
Falls du 40 Stunden pro Woche Zeitungen und Prospekte austrägst, würdest du also ca. 1’500 Euro brutto im Monat verdienen. Die meisten Zeitungsträger arbeiten jedoch in Teilzeit und verdienen deshalb wesentlich weniger.
Abrechnung pro Stück
Der häufigere Fall ist, dass du von einem Verlag für die Anzahl ausgetragener Zeitungen oder Flyer bezahlt wirst. Wie viel Euro du dabei verdienen kannst, hängt direkt von deinem Tempo ab sowie der Anzahl an Zeitungen, die du austragen kannst.
Beim Standard-Satz von 15 Cent pro Zeitung müsstest du also 100 Zeitungen austeilen, um auf einen Stundensatz von 15 Euro zu kommen. Um mit einem Zusteller im Stundensatz (mit Mindestlohn) gleichzuziehen, müsstest du also etwa 63 Zeitungen pro Stunde austeilen – ganz schön viel.
Wie viel Stück du pro Stunde tatsächlich zustellen kannst, hängt stark vom Gebiet ab, indem du arbeitest. Liegen die Adressen weit auseinander (zum Beispiel bei Einfamilienhausquartieren oder in ländlichen Gemeinden) oder kannst du in kürzester Zeit eine Vielzahl an Zeitungen einwerfen (zum Beispiel bei Mehrfamilienhäusern in städtischen Gebieten)? Diese Faktoren musst du berücksichtigen, um dein Gehalt fürs Zeitung austragen abzuschätzen.
Um sein Einkommen als Zeitungsträger zusätzlich “aufzustocken”, gibt es dabei mitunter die Option, mehrere Bezirke abzudecken und so mehr Zeitungen pro Schicht zu verteilen.
Um das Gehalt fürs Zeitung austragen abzuschätzen, muss man wissen, dass es zwei grundsätzlich verschiedene Abrechnungsmodelle gibt:
- Die stundenweise Bezahlung: In den meisten Fällen erhält man als Zeitungsausträger lediglich den Mindestlohn (9,50 Euro ab 2021) ausbezahlt.
- Die Bezahlung pro ausgetragener Zeitung: Bei dieser häufigeren Abrechnungsmethode wird man als Zeitungsausträger pro Stück bezahlt, typischerweise sind dies 15 Cent.
Fazit: Lohnt sich Zeitung austragen als Nebenverdienst?
Wir haben gesehen: Sowohl bei einer Entlohnung im Stundensatz als auch der Bezahlung pro Stück ist das Einkommenspotenzial als Zeitungsträger eher gering. Während man als Kellner immerhin sein Verdienst durch Trinkgeld aufbessern und als Aushilfslehrer seinen Stundensatz mit der Zeit anheben kann, so ist man als Zeitungsausträger beim Einkommen stark limitiert.
Weder ist es realistisch, dass der Stundensatz mit der Zeit wesentlich erhöht wird (dafür müsstest du zuerst viele Jahre als Zeitungsausträger bei einer Firma arbeiten), noch kann man auf andere Weise sein Gehalt nachhaltig erhöhen.
Auch die Tatsache, dass man zeitlich wenig flexibel und tagtäglich dem guten oder eben schlechten Wetter ausgesetzt ist, macht Zeitungen austragen nicht gerade zum idealen Nebenjob für viele Menschen.
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